In Österreich sind trotz diverser Bemühungen um Gleichstellung immer noch signifikante Probleme zu erkennen. Die hohe Teilzeitquote bei Frauen, die Gefahr von Altersarmut und der anhaltende Gender Pay Gap zeigen, dass es in der Gesellschaft noch viel zu tun gibt, um eine tatsächliche Gleichberechtigung zu erreichen.
Kärntens Frauenreferentin Sara Schaar, Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ), bringt nun eine wichtige Forderung vor: Sie plädiert dafür, die unbezahlte Arbeit im eigenen Zuhause, wie die Karenzzeit und die Care-Arbeit, finanziell zu entlohnen. Diese Form der Arbeit wird oft nicht ausreichend gewürdigt, obwohl sie einen enormen Einfluss auf die gesellschaftliche Struktur und die Wirtschaft hat. Das Ziel dieser Forderung ist es, die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen zu fördern und ihre Rentenansprüche zu verbessern.
Die Diskussion über die Entlohnung von Care-Arbeit ist nicht neu, jedoch gewinnt sie durch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und statistische Erkenntnisse zunehmend an Dringlichkeit. Daten zeigen, dass Frauen oft in Teilzeit arbeiten, weil sie aufgrund von Familienpflichten oder der Betreuung von Angehörigen nicht in der Lage sind, Vollzeit zu arbeiten. Diese Teilzeitarbeit führt häufig zu niedrigeren Einkommen und macht Frauen anfälliger für Altersarmut.
Ein weiterer Aspekt des Problems ist der Gender Pay Gap, der die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen beschreibt. Trotz gesetzlicher Regelungen und Initiativen bleibt dieser Gap bestehen und ist ein klares Indiz dafür, dass Gleichstellung in der Arbeitswelt noch nicht vollumfänglich erreicht wurde. Die Idee, Care-Arbeit zu entlohnen, könnte dazu beitragen, Gleichheit nicht nur im Beruf, sondern auch im privaten Lebensbereich herzustellen.
Die Forderung von Sara Schaar könnte auch weitreichende positive Effekte auf die Gesellschaft haben. Wenn Care-Arbeit honoriert wird, würden mehr Frauen in der Lage sein, sich finanziell abzusichern und ihre beruflichen Möglichkeiten zu erweitern. Dies könnte zu einer stärkeren Präsenz von Frauen in Führungspositionen und weniger Diskriminierung am Arbeitsplatz führen.
Ein wichtiges Element dieser Diskussion ist die Einsicht, dass Care-Arbeit, die häufig von Frauen geleistet wird, eine fundamentale Grundlage für das Funktionieren der Gesellschaft bildet. Ohne die Arbeit, die in der Familie und in der Pflege von Angehörigen geleistet wird, wäre das gesamte wirtschaftliche System nicht funktionsfähig. Diese Erkenntnis muss in den gesellschaftlichen Diskurs einfließen, um die Wertschätzung und Entlohnung dieser Tätigkeiten zu fördern.
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die Forderung nach der Entlohnung von Care-Arbeit eine zeitgemäße und notwendige Diskussion darstellt, die nicht nur Frauen zugutekommen sollte, sondern auch der gesamten Gesellschaft. Es ist an der Zeit, strukturelle Veränderungen vorzunehmen, die zu mehr Gleichheit führen und die Wirtschaft stärken. Kärntens Frauenreferentin Sara Schaar fordert mit ihrem Vorstoß den notwendigen Wandel in der Gesellschaft, um Frauen und Männer gleichermaßen zu fördern und zu unterstützen.