Im großen Interview mit der „Krone“ spricht Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) über verschiedene Herausforderungen im österreichischen Bildungssystem. Eines der zentralen Themen ist die besorgniserregende Entwicklung der Deutschkenntnisse bei Schülern. Wiederkehr betont, dass viele Kinder, insbesondere aus nicht deutschsprachigen Familien, Schwierigkeiten haben, die deutsche Sprache zu erlernen. Dies habe negative Auswirkungen auf ihre schulischen Leistungen und ihre Integration in die Gesellschaft.
Ein weiterer Punkt, den der Minister anspricht, ist die Rolle von Islam-Lehrern an Schulen. Trotz bestehender Bedenken bezüglich der Qualifikation einiger Lehrkräfte, sieht Wiederkehr die Notwendigkeit, Islamunterricht als wichtigen Bestandteil der Bildung für muslimische Schüler beizubehalten. Er fordert jedoch strengere Überprüfungen der Lehrkräfte, um sicherzustellen, dass der Unterricht die Werte der Offenheit und Toleranz vermittelt, die in der österreichischen Gesellschaft hochgehalten werden.
Familiennachzug ist ein weiterer kritischer Aspekt, den Wiederkehr thematisiert. Er ist der Meinung, dass der Nachzug von Familienmitgliedern von Migranten strenger geregelt werden sollte, um sicherzustellen, dass die Integration der Neuankömmlinge in das Bildungssystem und die Gesellschaft gelingt. Der Minister betont, dass ein erfolgreicher Nachzug davon abhängt, dass die Familien eine Perspektive und Unterstützung erhalten, um sich schnell in Österreich einleben zu können.
Ein umstrittenes Thema sind die Strafen für Eltern, die nicht genügend Unterstützung für die Schulbildung ihrer Kinder leisten. Wiederkehr prognostiziert, dass in Zukunft Sanktionen eingeführt werden könnten, die sich gegen Eltern richten, die sich nicht an den Bildungsprozess ihrer Kinder beteiligen. Dies soll den Druck auf die Eltern erhöhen und sie dazu anregen, aktiver an der Ausbildung ihrer Kinder teilzunehmen.
Das Handyverbot in Schulen ist ebenfalls ein Thema, das Wiederkehr anspricht. In Anbetracht der zunehmenden Ablenkung durch Smartphones plädiert er für ein striktes Verbot von Handys während des Unterrichts. Er ist der Überzeugung, dass dies die Konzentration der Schüler fördern und auch die Interaktion zwischen Lehrern und Schülern verbessern würde. Es sei wichtig, eine klare Regelung zu schaffen, um einen störungsfreien Unterricht zu gewährleisten.
Zusammenfassend stellt Bildungsminister Christoph Wiederkehr fest, dass die Herausforderungen im Österreichischen Bildungssystem vielfältig sind. Er setzt sich für eine Kooperation zwischen Lehrern, Eltern und Schülern ein, um gemeinsam Lösungen zu finden. Die Einführung von Sanktionen für Eltern, das Handynutzungsverbot und die striktere Kontrolle über Islam-Lehrer sind Maßnahmen, die er zur Verbesserung der Bildung in Österreich für notwendig erachtet. Die Diskussion über den Familiennachzug zeigt, dass eine integrative Gesellschaft geschaffen werden muss, die jedem Kind die Chance auf eine gute Bildung bietet.