US-Präsident Donald Trump hat während seiner Amtszeit ein starkes Interesse an der Gewinnung seltener Erden bekundet. Diese besonderen Rohstoffe sind essentiell für verschiedene moderne Technologien, darunter E-Auto-Batterien, künstliche Intelligenz sowie hochentwickelte Waffensysteme. Um die Abhängigkeit von China, das als dominierender Lieferant für seltene Erden gilt, zu verringern, erwägt Trump, die Ressourcengewinnung in strategischen Gebieten wie der Ukraine oder sogar Grönland voranzutreiben.
Seltene Erden umfassen eine Gruppe von 17 chemischen Elementen, die für viele High-Tech-Produkte unverzichtbar sind. Ihre Anwendungen reichen von der Fertigung von Smartphones bis hin zu leistungsstarken Magneten für Elektrofahrzeuge. Die Abhängigkeit von China, das über 60% der weltweiten Produktion seltener Erden kontrolliert, bringt nicht nur wirtschaftliche, sondern auch geopolitische Risiken mit sich. Daher ist es für die USA von großer Bedeutung, alternative Quellen für diese Rohstoffe zu erschließen.
Experten sind jedoch der Meinung, dass die USA und andere Länder nicht so schnell von der Abhängigkeit Chinas abweichen können. Der Ausbau der heimischen Produktion seltener Erden in den USA oder in den von Trump ins Auge gefassten Regionen wie der Ukraine oder Grönland steht vor erheblichen Herausforderungen. Diese reichen von Umweltauflagen über hohe Produktionskosten bis hin zu logistischen Schwierigkeiten. Zudem ist die Erschließung neuer Minen oft ein langwieriger Prozess, der Jahre in Anspruch nehmen kann.
Die geopolitische Lage in der Ukraine und Grönland sorgt ebenfalls für Komplikationen. Während die Ukraine aufgrund ihrer strategischen Lage in Europa gewisse Vorteile bietet, ist das Land von politischen Unruhen und militärischen Konflikten betroffen, die Investitionen und langfristige Projekte gefährden können. Grönland hingegen ist in der politischen und wirtschaftlichen Einflussnahme Dänemarks eingebunden, was die Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit bei der Rohstoffgewinnung einschränken könnte.
Ein weiterer Aspekt ist der Wettbewerb um seltene Erden auf dem internationalen Markt. Länder wie Australien und Kanada erweitern ihre eigenen Förderkapazitäten und könnten somit bald zu ernsthaften Mitbewerbern Chinas und möglicherweise auch der USA werden. Dieser Wettlauf um die Ressourcen könnte dazu führen, dass die geopolitischen Spannungen weiter zunehmen und sich die Handelsbeziehungen zwischen den Ländern verändern.
Insgesamt ist die Thematik um seltene Erden und die Abhängigkeit von China komplex und vielschichtig. Während die USA unter dem Druck stehen, ihre Strategien zu überdenken und alternative Quellen zu finden, bleibt abzuwarten, wie schnell und effektiv diese Maßnahmen umgesetzt werden können. Die versprochenen Projekte zur Rohstoffgewinnung in der Ukraine oder Grönland könnten ein Schritt in die richtige Richtung sein, doch die langfristige Lösung erfordert umfassendere Strategien und internationale Kooperationen.