Die Wirtschaftsforscherinnen und Wirtschaftsforscher des Wifo (Wirtschaftsforschungsinstitut) und des IHS (Institut für Höhere Studien) haben kürzlich ihre Konjunkturprognose für das Jahr 2025 drastisch gesenkt. Die neuen Prognosen zeigen, dass beide Institute einen Rückgang der Wirtschaftsleistung erwarten. Konkret wird ein Minus von 0,3 Prozent vom Wifo und ein Minus von 0,2 Prozent vom IHS prognostiziert.
Diese drastische Anpassung steht im Gegensatz zu den Erwartungen, die im Dezember 2022 geäußert wurden. Damals rechneten die Wirtschaftsforscher noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent für das Wifo und von 0,7 Prozent für das IHS im Jahr 2025. Diese optimistischen Vorhersagen resultierten aus den damals stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer expansiven Geldpolitik. Die plötzliche Kehrtwende in den Prognosen wirft Fragen über die Triebkräfte hinter dieser negativen Entwicklung auf.
Die revisionierten Prognosen reflektieren die aktuellen Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft steht. Faktoren wie steigende Energiepreise, anhaltende Inflation und geopolitische Spannungen setzen die Konjunktur erheblich unter Druck. Insbesondere die Unsicherheiten, die mit den globalen Lieferketten und dem Ukraine-Konflikt verbunden sind, könnten für eine verstärkte Verunsicherung der Unternehmen und Verbraucher führen.
Die angepassten Wirtschaftsprognosen zeigen nicht nur die pessimistischen Erwartungen der Forscher, sondern auch die generelle Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in Europa. Die unterschiedlichen Faktoren tragen dazu bei, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwieriger werden, was sich in den neuen Vorhersagen widerspiegelt. Das Vertrauen in eine baldige Erholung wird dadurch beeinträchtigt, und Analysten stellen in Frage, ob die bisherigen wirtschaftlichen Modelle noch zuverlässig sind.
Um dieser Situation zu begegnen, werden von Experten umfassende politische Maßnahmen empfohlen. Der Ruf nach einem wirtschaftlichen Strategieplan wird laut, um die Wirtschaft zu stabilisieren und notwendige Anpassungen vorzunehmen. Maßnahmevorschläge beinhalten unter anderem Investitionen in nachhaltige Technologien und Initiativen zur Förderung von Innovationen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Die anstehenden Herausforderungen erfordern ein Umdenken in der Wirtschaftspolitik, um die negativen Auswirkungen der prognostizierten Rückgänge abzumildern. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die politischen Entscheidungsträger auf diese wirtschaftlichen Herausforderungen reagieren werden und ob sie die notwendigen Schritte einleiten können, um eine Erholung zu fördern und die Prognosen nach oben zu korrigieren.