Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) hat in einem Interview mit Rainer Nowak offen über die aktuelle, „nicht rosige“ Situation der österreichischen Wirtschaft gesprochen. Ein zentraler Schwerpunkt seiner Aussagen war die Notwendigkeit der Budgetkonsolidierung, um die wirtschaftlichen Herausforderungen effektiv angehen zu können. Hattmannsdorfer betonte, dass trotz der schwierigen Rahmenbedingungen vor allem große Probleme angegangen werden müssen.
Ein zentrales Anliegen des Ministers ist die Bekämpfung der „schleichenden Deindustrialisierung“ in Österreich. Er warnte eindringlich davor, dass das fortwährende Verschwinden von Industriebetrieben aus dem Land fatale Folgen für den Wohlstand der Bevölkerung und die Stabilität des Sozialstaates haben könnte. Hattmannsdorfer machte deutlich, dass es nicht ausreicht, die Augen vor dieser Entwicklung zu verschließen; dringende Maßnahmen sind erforderlich, um die wirtschaftliche Basis des Landes zu sichern.
Ein wesentlicher Aspekt, den Hattmannsdorfer hervorhob, ist die Internationalisierung der österreichischen Wirtschaft. Er wies darauf hin, dass neue Exportmärkte erschlossen werden müssen, um die Wirtschaftsaktivitäten zu diversifizieren und insgesamt zu stärken. In diesem Zusammenhang nannte er den arabischen Raum als ein vielversprechendes Ziel. Österreich habe bereits erfolgreiche Geschäfte in dieser Region abgeschlossen, was durch das Beispiel der OMV unterstrichen wird. Der Minister sieht in der Internationalisierung eine Schlüsselstrategie, um die heimische Industrie zu revitalisieren und neue wirtschaftliche Impulse zu setzen.
Zusammenfassend ist die Lage der österreichischen Industrie ernst, und Hattmannsdorfer appelliert an die Notwendigkeit von entschlossenem Handeln zur Sicherung des Wohlstands. Die Herausforderungen der Budgetkonsolidierung und der Deindustrialisierung erfordern sowohl kurz- als auch langfristige Strategien, wobei die Erschließung neuer Märkte eine zentrale Rolle spielt. Nur durch proaktives Handeln kann der Vater Staat seine wirtschaftliche Grundlage festigen und somit den Sozialstaat absichern.