In der vergangenen Woche sorgte der 9-fache Weltcupsieger Reinfried Herbst mit seiner „Krone“-Kolumne für viel Aufsehen. In diesem Artikel thematisierte er die großen Probleme im österreichischen Ski-Nachwuchs und übt scharfe Kritik an der sogenannten „Freunderlwirtschaft“ innerhalb des Verbandes. Herbst, der aus Salzburg stammt, machte deutlich, dass es zahlreiche Herausforderungen gibt, die es zu bewältigen gilt, um die Talente im Skisport effektiv zu unterstützen und zu fördern.
In seiner neuen Kolumne lenkt Herbst nun den Blick auf die Trainer, die eine entscheidende Rolle im Entwicklungsprozess junger Athleten spielen. Er betont, dass die zwischenmenschliche Komponente im Umgang mit den Talenten uneingeschränkt im Vordergrund stehen sollte. Herbst fordert eine Kultur der Menschlichkeit, die den jungen Sportlern nicht nur technische Fähigkeiten beibringt, sondern sie auch in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt.
Der ehemalige Skistar kritisiert die oft harte und wenig empathische Herangehensweise, die viele Trainer an den Tag legen. Stattdessen wünscht sich Herbst, dass Trainer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse und Ängste der Talente haben. Er glaubt, dass ein emotionales Klima, in dem sich die Sportler wohlfühlen und ihre Sorgen äußern können, zu besseren Leistungen führen kann.
Darüber hinaus kommt Herbst auf die Notwendigkeit zu sprechen, das Vertrauen zwischen Trainern und Athleten zu stärken. Viele junge Skifahrer fühlen sich unter Druck gesetzt und glauben, ständig in Konkurrenz zu ihren Teamkollegen stehen zu müssen. Herbst ist der Meinung, dass ein kollegialer Umgang und gegenseitige Unterstützung entscheidend für die langfristige Entwicklung sind. Dabei sollte das Ziel nicht allein der Gewinn von Medaillen sein, sondern vor allem die Freude am Sport und die individuelle Entfaltung der Athleten.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Herbst anspricht, ist die Auswahl der Trainer. Er fordert, dass nicht nur sportliches Fachwissen, sondern auch soziale Kompetenzen bei der Auswahl von Trainern berücksichtigt werden. Es sei unerlässlich, dass Trainer die Fähigkeit besitzen, ihre Schützlinge individuell wahrzunehmen und entsprechend zu fördern.
Insgesamt lässt Herbst keinen Zweifel daran, dass der österreichische Ski-Nachwuchs dringend einer Überholung bedarf. Um erfolgreiche Athleten von morgen hervorzubringen, sind Reformen notwendig, die sowohl die sportliche als auch die menschliche Seite des Trainings einbeziehen. Nur so kann das Potential junger Talente vollkommen ausgeschöpft und skifahrerische Exzellenz erreicht werden.