Das wirtschaftliche Wachstum befindet sich auf einem absteigenden Ast, während die globalen Schuldenstände mittlerweile unerhört hoch sind. Gleichzeitig leidet die Umwelt massiv unter der Gier und den kurzfristigen Interessen der Menschheit. Diese problematischen Entwicklungen führen zu einem besorgniserregenden Zustand unseres Planeten, der vor vielen Herausforderungen steht. Der prominente Ökonom Fritz Hinterberger, Mitglied des österreichischen Ablegers der renommierten Denkfabrik „Club of Rome“, äußert sich in einem Interview mit der „Krone“ zu diesen kritischen Themen und fordert ein Umdenken.
Hinterberger weist darauf hin, dass die derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht nachhaltig sind. Die Weltwirtschaft, die sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt hat, ist auf ein Modell angewiesen, das auf ständigem Wachstum beruht. Doch dieses Modell stößt an seine Grenzen, da die Ressourcen der Erde endlich sind. Anstatt das BIP (Bruttoinlandsprodukt) als den Hauptindikator für wirtschaftlichen Erfolg zu betrachten, plädiert Hinterberger dafür, alternative Indikatoren zu finden, die auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen.
Ebenfalls kritisiert er die steigenden Schulden, die nicht nur Länder, sondern auch Unternehmen und private Haushalte betreffen. Diese Schuldenberge sind kein Zeichen von Wohlstand, sondern vielmehr ein Hinweis auf ein gestörtes Gleichgewicht in der Wirtschaft. Hinterberger betont, dass die Konsequenzen dieser Verschuldung unweigerlich zu einer verstärkten sozialen Ungleichheit und zu Instabilität führen können, die das gesamte System gefährden.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Hinterberger anspricht, ist die Umwelt. Der Klimawandel ist keineswegs ein fernes oder hypothetisches Problem, sondern eine gegenwärtige Krise, die unmittelbare Aufmerksamkeit erfordert. Die Natur leidet unter der Ausbeutung, und die Warnzeichen sind überall sichtbar: von schmelzenden Gletschern über extreme Wetterereignisse bis hin zur drastischen Abnahme der Biodiversität. Hinterberger fordert ein Umdenken im Hinblick auf unseren Umgang mit natürlichen Ressourcen und ruft dazu auf, nachhaltige Praktiken zu fördern.
Auf die Frage nach möglichen Lösungen verweist Hinterberger auf die Bedeutung von Bildung und Bewusstseinsbildung. Er ist überzeugt, dass eine informierte Gesellschaft in der Lage ist, nachhaltige Entscheidungen zu treffen und somit den Druck auf die Ressourcen verringern kann. Außerdem geht er der Frage nach, wie politische Maßnahmen und internationaler Zusammenhalt gestärkt werden können, um einen effektiven Klimaschutz durchzuführen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Fritz Hinterberger die Dringlichkeit eines Wandels in der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Denkweise hervorhebt. Nur durch eine grundlegende Neubewertung unserer Werte und Prioritäten können wir einen Weg finden, der sowohl den Bedürfnissen der Menschen als auch den Anforderungen der Umwelt gerecht wird. Der Planet steht vor massiven Herausforderungen, und es liegt an uns, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Erde für zukünftige Generationen zu bewahren.